Die Sterni-Löw*innen schlagen zurück - 1:1 gegen den 2. FC Kneipenkickers
Kampfbahn Ofener Straße, Samstagmittag. Die Luft flackert, denn es ist Zeit für das Spitzenduell. 2. FC Kneipenkickers gegen die Bestien aus dem Westen. Bevor allerdings die Men in Black der 2. FC Kneipenkickers schon beim Warmmachen Angst einflößten, wurden erst noch - nach einem durchlebten Freitag - die müden Gesichter über den Hamburger SV gebeugt, der alles klar machte und dem Aufstieg nur noch in üblicher Manier verspielen kann.
Also zurück zu den aufgepumpten, in schwarz gekleideten 2. FC Kneipenkickers, bei denen es nicht verwundert hätte, wenn sich auch ein gewisser Frank White als Innenverteidiger geoutet hätte. Es lag Aggro Berlin in der Luft. Das Schiedsrichter-Duo war bereit und so rollte der Ball.
In den ersten Minuten waren die Sternis darauf bedacht, das Spiel zu beruhigen und nichts anbrennen zu lassen. Es wurde viel verschoben, um nicht nur die Schwachstellen der Gegner, sondern auch der immer wieder neu schiefen Ofener Kampfbahn auszumachen. Gewohnt agil war die Offensivreihe mit Tal, Julius und Rieke unterwegs. Entspannt räumten hinten Jogi, Hennig, Fipse und Carlo alles ab. Dazwischen wurde in einer beeindruckenden Gleichzeitigkeit aus Mann- und Raumdeckung das Zentrum verschweißt. Ferdi, Gergö und Samuel haben so nicht nur neue Berliner Maßstäbe gesetzt, die ja bekanntlich nicht sonderlich hoch sind, sondern werden wohl auch international nun einige Anfragen bekommen.
Nicht zu vergessen ist Joost, der nicht nur jeden Ball einfach festhält, sondern auch ein feines Füßchen hat, mit dem er problemlos auf jeder anderen Position gesetzt wäre. Nach 30 Minuten ohne größere Zwischenfälle gab es die ersten Wechsel und Bianca sowie Jannes betraten das Feld. Ob es nun eine Korrelation oder doch eine Kausalität zwischen Wechsel und folgendem Tor für die 2. FC Kneipenkickers ist, fällt dem Autor aufgrund persönlicher Befindlichkeiten schwer zu beantworten. Die Co-Autorin, die zu dem Zeitpunkt noch auf der Bank saß und dadurch einen super Überblick hatte, würde eine signifikante Korrelation zwischen dem Wechsel von Jannes und dem Tor allerdings nicht ausschließen. Festgehalten werden kann mit Sicherheit, dass der erste Ballkontakt der Anstoß war.
In der Folge wurde das Spiel ein wenig hitziger und es zeigte sich, warum die vor dem Spiel aufgestellten Assoziationen zur Hip-Hop-Kultur der 90er und 2000er nicht völlig aus der Luft gegriffen waren. Vor allem Tal schaffte die beeindruckende Leistung, bei jeder Aktion quer über den Platz zu fliegen, weil er nicht anders zu stoppen war, dabei aber stets ein Foul gegen sich gepfiffen bekam. Ein Phänomen, das vermutlich nur der VAR im Paralleluniversum auflösen könnte, den wir leider nicht mehr erreicht haben.
Nach einer für den Autor aufgrund von Sauerstoffmangel nicht rekapitulierbaren Halbzeitpause ging es weiter. Nun hatten auch wir in Gestalt von Milan kräftetechnisch ordentlich aufgefahren und waren gewillt zu zeigen, warum es Ofener Kampfbahn heißt. Besonders Samuel hatte sich in den Kopf gesetzt, auf keinen Fall gegen die 2. FC Kneipenkickers zu verlieren und spielte in beeindruckender Weise zahlreiche Torchancen heraus. Dabei kam er oft selbst zum Abschluss, bei denen man sich wünschte, er hätte in der Jugend nicht nur höher, sondern auch weiter vorne gespielt. Aber wer viel probiert, wird auch belohnt und so tauchte Samuel nach einer schönen Passstaffette vor dem Torhüter der 2. FC Kneipenkickers auf und legte ihn lässig in die untere Ecke. Endlich! Das so wichtige 1:1 war geschafft.
Um dieses Ergebnis nun auszubauen, hatte sich der Sterni in den letzten Wochen auf dem Transfermarkt umgeschaut und nach intensivem Scouting Martha neuverpflichtet. Mit bereits einem Tor im FLINTA*-Team wurde sie auf dem linken Flügel eingewechselt und wirbelte direkt den Staub auf der Kampfbahn auf. Mit Rieke im Rücken, die seit der Halbzeitpause als Linksverteidigerin ihren doppelt so großen Gegenspieler völlig aus dem Spiel nahm, gelang es durch diese Sicherheit, zur spielbestimmenden Mannschaft zu werden. Völlig verdient wurde Rieke zur Spielerin des Spiels gewählt.
Zurück mit Julius im Sturm und dem ein oder anderen Wechsel von Tal blieben wir auch vorne dran, während hinten der Raum so eng gemacht wurde, dass selbst die breite Brust der 2. FC Kneipenkickers keinen Millimeter Platz mehr fand. Leider gelang es nicht, noch das verdiente Siegtor zu erzielen. Aber auch mit dem Unentschieden ist es geschafft: Wir liegen auf Platz 1.
Und so wurden nach emotionalen Spitzenreiter-Rufen in die laue Weddinger Sommerluft die verdienten Pilsetten geöffnet, das ein oder andere Lungenbrötchen inhaliert und beim Gedanken an die kommenden Spieltage leise in die Nacht gepfiffen. Auf bald, der Westen wartet schon.
Ein Dank gilt Martha und Jannes für den Bericht! Forza Sterni! Forza Sempre!